H. P. Lovecraft: Die Katzen von Ulthar und weitere Geschichten

Auf dem Cover zu Lovecrafts die Katzen von Ulthar aus dem Splitter verlag ist der Kopf eines alten Mannes zu sehen auf dessen Kopf ein Haus sitzt und auf dem Dach sitzt eine Katze.
Autor:In:Howard Philipps Lovecraft,
Zeichner:In:Guiseppe Congedo,
Antonio Montana
Verlag:Splitter Verlag
Genre:Horrorcomic
Seiten:80
Format:Hardcover
Preis:19,80 €

In Ulthar haben es die Katzen nicht leicht, denn ein altes Ehepaar fängt nachts Streuner ein und bringt diese qualvoll um. Die Anwohner und Besitzer der Katzen fürchten das alte Paar, denn es heißt, jene, die sich gegen sie stellen, würden mit einem Fluch belegt oder erleiden ein ähnliches Schicksal. Als jedoch eines Tages fremde Katzenbesitzer nach Ulthar kommen, soll sich dies ändern.

Eine Sammlung des Schreckens

Mit „Die Katzen von Ulthar und weitere Geschichten“ adaptiert der Splitter Verlag erneut Lovecraft-Geschichten in das Comic-Format. Der Sammelband enthält neben der Titelgeschichte auch die Adaptionen von „Der schreckliche Mann“, „Der Außenseiter“ und „Der Hund“. Wie auch bei den beiden vorherigen Ausgaben, die ich rezensiert habe, legt das Kreativteam viel Wert darauf, möglichst akkurat zu sein.
Das gelingt auch: Alle Werke wurden von der Handlung her gut getroffen und vermitteln eine ähnliche Atmosphäre wie das Original. Natürlich wird die Handlung dabei komprimiert und auf das Wesentliche konzentriert. Lovecrafts bildliche Umschreibungen finden ihre Entsprechung in der Gestaltung der Bilder – doch genau hier beginnt für mich das Problem.

Tolle Artworks mit einem Haken

Für mich waren der Zeichenstil und die Kolorierungen von Antonio Montana zwar schön anzusehen, aber leider empfand ich den Stil als nicht sehr passend für Lovecraft. Auf der einen Seite passt ein sehr abstrakter Stil wie dieser durchaus zu Lovecrafts ungreifbarem Horror, dennoch wollte bei mir einfach keine richtige Stimmung über die Bilder aufkommen. Das war bei den vorherigen Lovecraft-Ausgaben dieses Jahres deutlich besser gelöst. Ironischerweise zeigt der Band selbst, wie es besser gegangen wäre, denn sowohl das Cover als auch die Seiten zwischen den Handlungen sehen deutlich stimmiger aus. Das ist leider eine vertane Chance.
Doch warum stört mich der Stil so? Er ist sehr minimalistisch und sehr eintönig koloriert. Die Darstellungen sind sehr geradlinig und spitz. Ich finde nicht, dass der Stil per se schlecht aussieht, aber für mich ist er einfach nicht passend für Lovecraft.

Mein Fazit

Mit „Die Katzen von Ulthar“ bringt Splitter einen weiteren Lovecraft-Comic auf den Markt, der bekannte Kurzgeschichten adaptiert. Das gelingt von der Handlung her sehr gut und bietet gerade für Fans einen schönen Fanservice. Die Optik hingegen ist leider weniger gelungen und atmosphärisch nicht stimmig getroffen. Immer wieder kommt auch dadurch der Lesefluss ins Stocken, da nicht immer eindeutig ersichtlich ist, was gerade auf den Bildern passiert.
Für mich ist dies leider ein eher schwächerer Lovecraft-Band, der zwar in Ordnung ist, aber im direkten Vergleich zu den beiden anderen Veröffentlichungen dieses Jahres deutlich an Glanz verliert. 

Meine Bewertung:

6/10 kleine blutige Katzenpfoten

Hierbei handelt es sich um ein Rezensions-Exemplar.