Platz da, hier komme ich: Die egoistische Welt der SUV-Fahrer

Heute wird abgerechnet. Es wird persönlich, unsachlich und generalisierend, aber mir reicht es. Ich muss mir hier auf meinem Blog Luft machen über die wohl rücksichtsloseste Gruppe im Straßenverkehr – SUV-Fahrer. Dieser Text ist eine persönliche Beobachtung, ein Gefühl, aber ich bin mir sicher, dass viele dieses Gefühl teilen. SUV-Fahrer selbst natürlich nicht, denn die machen ja bekanntlich nie etwas falsch.

Die tägliche Beobachtung: Kampfzone Baustelle

Wie ich darauf komme? Ich bin Pendler. Ich verbringe jeden Tag mindestens eine Stunde im Auto, und was ich dabei erlebe, bringt mich an meine Grenzen. Das stärkste Bild liefert eine lange Autobahnbaustelle, die ich täglich durchquere. Hier bange ich jeden einzelnen Tag um meine Sicherheit, wenn mal wieder ein X5, Q7 oder GLE auf der linken Spur durch die Engstelle ballert – mit einem Tempo, das einem den Atem raubt. Dabei ist es den Fahrern in ihren Panzern vollkommen egal, wie viel Platz sie brauchen. Die anderen werden schon zur Seite weichen. Mal ganz abgesehen davon, dass sie auf dieser Spur rein rechtlich nichts zu suchen haben. Die Fahrbahn ist auf 2,10 Meter Breite begrenzt. Ein moderner SUV ist mit Spiegeln aber über 2,20 Meter breit.

Im Beitrag über SUV-Fahrer, ist ein wütender Mann mit bruanem Vollbart und braunen kurzen Haaren zu sehen. Er steuert einen PKW.

Das ist keine Meinung, das ist ein Fakt. Mein inneres Highlight ist dann der Moment, wenn ein solcher Fahrer einen LKW überholen will, sich aber nicht traut und die Spur blockiert, weil der Platz eben doch nicht reicht. Sobald sich eine Lücke auftut, wird dann ein waghalsiges Manöver gestartet, das seinesgleichen sucht.

Die Analyse: Eine Mentalität der Ignoranz

Dieses Verhalten in der Baustelle ist kein Ausrutscher, es ist ein Symptom. Ein Symptom für eine Mentalität, die ich nur als absolute Ignoranz beschreiben kann. Verkehrsregeln scheinen für SUV-Fahrer oft nur eine unverbindliche Empfehlung zu sein. Blinken? Eher selten. Geschwindigkeitsbegrenzungen unter 80 km/h? Eine persönliche Beleidigung, die konsequent ignoriert wird. Und wenn doch mal ein Bußgeld eintrudelt, sind natürlich die anderen schuld. Zur Erinnerung: SUV-Fahrer machen keine Fehler!
Dieses Muster zieht sich durch: Kurven werden geschnitten, egal ob einsehbar oder nicht – das entgegenkommende Auto wird schon ausweichen. Über die Konsequenzen des eigenen Handelns wird scheinbar kein Gedanke verschwendet. In ihrer Festung der Einsamkeit fühlen sie sich unantastbar.

Das Statement auf der Heckklappe

Oft wird diese Haltung auch stolz zur Schau getragen. Nichts schreit lauter „Ich bin gegen alles, was mir nicht passt“ als ein „F*CK YOU GRETA“-Aufkleber auf der Heckklappe eines 2,5-Tonnen-Monstrums, das gerade mal eine Person zur Arbeit befördert. Es ist das visuelle Manifest der eigenen Überzeugung: Man lässt sich von niemandem etwas sagen, schon gar nicht von den „Grüüüünääään!“. Diese Aufkleber sind die moderne Version des Stammtisch-Gegröles – ein passiv-aggressives Statement, das die eigene Ignoranz als rebellischen Akt der Freiheit feiert. Der Corona-Leugner des Straßenverkehrs. Da gibt es sicherlich parallelen.

Mein Fazit: Die Freiheit der Rücksichtslosen

Mein größtes Problem mit SUV-Fahrern ist diese zur Schau gestellte Ignoranz. Regeln gelten nur für die anderen. Rücksicht ist etwas für Schwächlinge. Sie fahren nicht das Auto, das für sie praktisch ist, sondern das, was sie für ein Statement halten – egal, ob sie damit umgehen können oder nicht.
Andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden, ist ihnen anscheinend ebenso egal wie die Umwelt. Sie lassen sich nichts vorschreiben. Nicht von dir, nicht von der Vernunft und von mir schon gar nicht. Sie nehmen sich ihre Freiheit, und wenn sie dafür deine nehmen müssen.


Nicht alle SUV-Fahrer, aber immer SUV-Fahrer.