Ironheart: Lohnt sich die Serie? Mein kurzes Fazit
Wie der Titel bereits verrät, habe ich die Ironheart Serie vollständig geschaut. In diesem Beitrag möchte ich dir mein persönliches Fazit dazu geben. Ich habe in früheren Beiträgen schon ausführlich erklärt, wie überzogen der aktuelle Hass auf die Serie ist. Daher werde ich mich hier nicht weiter darauf konzentrieren. Stattdessen widme ich mich einer sachlichen Kritik – denn ich habe die Serie tatsächlich gesehen, im Gegensatz zu vielen „Hatern“. Ich versuche, Spoiler so weit es geht zu vermeiden.
Starten wir direkt mit den positiven Aspekten.
Solide Ansätze, die begeistern könnten
Ich finde, Riri Williams ist mit Dominique Thorne hervorragend besetzt. Generell ist die Besetzung der Serie sehr gut gelungen. Besonders hervorzuheben sind für mich The Hood und Riris KI. Auch schauspielerisch gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die meisten Darstellerinnen und Darsteller machen ihre Sache sehr gut und wirken glaubwürdig. Außerdem erscheinen die meisten Figuren vielseitig und einzigartig. Im Laufe der Serie trifft Riri auf eine Gruppe Krimineller. Diese wurden durchweg sehr gut ausgearbeitet und besitzen einen hohen Wiedererkennungswert.

Auch optisch macht die Serie einen hochwertigen Eindruck. Das CGI ist gelungen. Zudem zeigen die Kameraeinstellungen ein wirklich tolles Chicago. Die Schauplätze sind schön gewählt und mit vielen Details ausgestattet. Gerade in Riris Zimmer gibt es so viel zu entdecken – dort hat sich sicherlich das eine oder andere Easter Egg versteckt.
Vielversprechende Prämisse mit Stolpersteinen
Mit The Hood bekommt Riri einen Widersacher, der ein oft genutztes Thema aufgreift: Magie. Ich finde diese Entscheidung sehr gut. Einen Gegner zu wählen, der weniger technologisch agiert, sondern dessen Kräfte auf einem magischen Gegenstand basieren, ist frisch. Es stellt Ironheart vor eine einzigartige Herausforderung. Sie muss dieses Problem durch die Kombination von Magie und ihrer Technologie lösen.
Die Umsetzung ist hingegen leider weniger gelungen. Der große Showdown am Ende ist viel zu schnell vorbei und hat keinerlei Zeit, sein Potenzial zu entfalten. Dies ist ein generelles Problem der Serie: Vieles wird nur angerissen und kaum vertieft. Das zeigt sich besonders stark bei Riri selbst. Ihr Genie und Erfindertum kommen kaum zur Geltung. Ich weiß zwar, dass sie schlau ist und einen Anzug bauen kann, nehme es der Figur aber nicht ab. Das zerstört leider den Charakter im Kern.
Ich finde es außerdem merkwürdig, dass unsere Heldin nicht als klassische Heldin gezeigt wird. Sie nutzt jede Gelegenheit, um sich ins Chaos zu stürzen. Dies gipfelt dann in der letzten Folge. Generell hätte ich es besser gefunden, wenn gezeigt worden wäre, wie Riri wächst und mit ihrer Vergangenheit abschließt.
Mein Fazit: Solide Ansätze, verschenktes Potenzial
Ironheart ist eine solide Serie. Sie hat ähnliche Probleme wie Ms. Marvel. Die Vorlagen sind sehr gut. Allerdings werden sie schlecht umgesetzt und verfehlen dadurch den Kern der Figuren. Im Falle von Riri versäumt man durch die Änderung der Origin Story, dem Charakter Tiefe zu geben. Auch das Wachstum in die neue Rolle fehlt. Es wird eine halbgare Handlung erzählt. Diese verfolgt immer wieder gute Ansätze, kann diese aber nicht bis zum Ende ausarbeiten.
Am Ende bleibt eine relativ gut unterhaltende Marvel-Serie. Sie erweitert zwar das MCU, hat aber vermutlich einen Charakter mit Potenzial verbrannt. Da wäre sehr viel mehr möglich gewesen. Das hätte auch ein gutes Signal an die „Hater“ da draußen senden können, indem man hier eine wirklich gute Serie abgeliefert hätte. Leider wird auch diese Serie in Vergessenheit geraten. Schade…