Hass in der Popkultur: Wie Rassismus und Frauenhass Fandoms vergiften
Ein Franchise wie Star Wars zu hassen, ist mittlerweile zur Mode geworden. Neue Projekte werden oft schon in Grund und Boden geredet, bevor sie überhaupt jemand gesehen hat. Dabei ist Star Wars kein Einzelfall – und der Grund für diese Negativität wird oft mit der sogenannten „Wokeness“ begründet. Doch die Wurzel für Hass in der Popkultur liegt ganz woanders.
Wenn Hass zum Geschäftsmodell wird

Bleiben wir doch kurz bei Star Wars. Gerade in diesem Franchise ist es populärer denn je, Hass für Klicks zu generieren. Ein besonders prominentes Beispiel ist der Creator Star Wars Theory, der es sich zum Ziel gemacht hat, gegen die angebliche „Agenda“ von Disney vorzugehen. Dabei sind ihm jedes Mittel und jedes Argument recht.
Das jüngste Beispiel: The Acolyte. Schon vor der Veröffentlichung wurde massiv Stimmung gegen Schauspielerinnen, Schauspieler und die Drehbuchautorin gemacht. Den Höhepunkt erreichte die Diskussion, als eine Figur aus Episode I–III in der Serie auftauchte. Laut den „Fans“ sei das nicht möglich, da die Figur aufgrund ihres Alters nicht in dieser Epoche sein könne – eine Behauptung, die sich auf eine alte Kartenspielkarte und einen Beipackzettel eines Videospiels stützte. Tatsächlich hatte Disney oder Lucasfilm hierzu nie eine genaue Angabe gemacht.
Argumente spielen keine Rolle
Es ging nie um logische Argumente oder Fakten. Es geht einzig und allein darum, auf das Franchise einzuschlagen und Klicks zu generieren – denn Hass ist ein lukratives Geschäftsmodell geworden. Und es funktioniert: Viele Fans springen darauf an. Doch dass diese lautstarken Stimmen nicht die breite Masse repräsentieren, zeigen Zahlen: Während eine Petition zur Fortsetzung von The Acolyte über 80.000 Unterschriften sammelte, kam eine Gegenpetition auf gerade einmal 8.000.
Aber genug von Star Wars – wie sieht es bei Videospielen aus?
Die geheime Woke-Excel-Tabelle
Auf Plattformen wie Steam erhalten einige Spiele schon vor ihrem Release extrem viele negative Bewertungen – nicht wegen ihres Gameplays, sondern wegen einer vermuteten „Agenda“.
Besonders engagierte Kritiker haben sogar eine Excel-Tabelle erstellt, in der sie Steam-Spiele mit einem selbst definierten „Woke-Ranking“ versehen. In dieser Tabelle tauchen unter anderem Spiele auf, in denen Frauen Hauptfiguren sind – mit besonders hohen Woke-Werten, wenn diese nicht freizügig genug oder gar queer sind. Noch schlimmer sieht es aus, wenn trans oder nicht-binäre Charaktere vorkommen. Hier wird deutlich: Es geht nicht um Spielekritik, sondern um Menschenfeindlichkeit, die in Bewertungen einfließt, lange bevor sich überhaupt mit dem Inhalt auseinandergesetzt wurde.
Toxisches Fandom: Wie es das gesamte Franchise zerstört
Toxische Fans schaden nicht nur ihrem eigenen Erlebnis, sondern auch dem restlichen Fandom.
Einschüchterung anderer Fans: Viele, die einfach nur Spaß an einem Franchise haben möchten, trauen sich nicht mehr, ihre Meinung zu äußern oder an Diskussionen teilzunehmen, weil sie Angst vor Angriffen haben. Das betrifft besonders Fans, die sich für Diversität und Inklusion aussprechen.
Spaltung der Community: Ein Franchise soll eigentlich Fans zusammenbringen, doch toxisches Verhalten sorgt für Lagerbildung. Man wird entweder als „echter Fan“ oder als „Feind“ gesehen – dazwischen gibt es nichts mehr.
Negative Wahrnehmung nach außen: Neue oder potenzielle Fans haben vielleicht Interesse an einem Franchise, werden aber von der aggressiven Community abgeschreckt und meiden es.
Einfluss auf Kreative: Autoren, Schauspieler und Entwickler werden attackiert und teilweise aus Projekten gedrängt. Die Angst vor negativen Reaktionen schränkt kreative Entscheidungen ein, weil Studios es vermeiden wollen, toxische Fans gegen sich aufzubringen.
Langfristige Auswirkungen auf das Franchise: Studios und Publisher reagieren defensiv oder geben toxischen Stimmen nach, was dazu führt, dass weniger Risiken eingegangen werden. Dadurch stagnieren viele Franchises in ihrer Entwicklung.
Der Unterhaltungswert wird vergessen
Ob Film, Serie, Spiel oder Comic – es geht in erster Linie um Unterhaltung. Doch viele vergessen das und analysieren alles bis ins kleinste Detail. Es ist vollkommen in Ordnung, ein Medium einfach nur „in Ordnung“ zu finden. Das macht es nicht schlecht.
Doch wenn aus Kritik Menschenhass wird, sitzt das Problem tiefer. Rassismus und Intoleranz sind keine „Meinung“, sondern Gift für eine funktionierende Gesellschaft – und für jedes Fandom.
Kapitalismus und die angebliche Agenda
In erster Linie möchte ein Filmstudio Profite generieren – ohne Gewinn kann es keine neuen Projekte finanzieren. Es ist also völlig egal, wie divers oder „nicht divers“ ein Produkt ist: Es muss sich verkaufen.
Die Vorstellung, dass Studios absichtlich schlechte Inhalte produzieren, ist absurd. Ein schlechtes Produkt verkauft sich nicht – und ohne Verkauf gibt es keinen Gewinn. Genau das Gegenteil von dem, was ein Unternehmen anstrebt.
Kritik ist wichtig – aber sie muss sachlich bleiben
Es ist völlig legitim, ein Produkt zu kritisieren – aber auf einer sachlichen Ebene. Kritik bedeutet nicht, etwas abzulehnen, nur weil eine schwarze oder queere Person darin vorkommt. Stattdessen sollte die handwerkliche Qualität eines Produkts bewertet werden.
Fazit: Hass vergiftet das Fandom
Für Menschenverachtung und Intolernaz ist in keinem Franchise oder Medium Platz. Es handelt sich dabei nicht um „Meinungsfreiheit“, sondern der gezielten Verbreitung von Hass und Unsicherheiten.
Die traurige Realität ist, dass sich das Verbreiten von Hass mittlerweile als Geschäftsmodell durchgesetzt hat und Zuspruch bekommt. Doch das spiegelt nicht die breite Masse wider – es ist nur eine kleine, aber laute Gruppe. Es liegt an uns, ob wir diesem Verhalten weiter Raum geben oder ob wir unsere Lieblings-Franchises wieder zu dem machen, was sie sein sollten: Orte des gemeinsamen Erlebens, der Leidenschaft und des positiven Austauschs.
Hier noch ein paar nennenswerte Links, die für diesen Beitrag eine Inspiration waren:
Toxisches Verhalten in der Gaming-Community:
- Eine Studie zeigt, dass jeder sechste Gaming-Fan (16 Prozent) bereits ein Spiel abgebrochen hat, nachdem er oder sie Opfer von toxischem Verhalten geworden ist. Besonders auffällig ist, dass jüngere Gamerinnen und Gamer (40 Prozent) häufiger dazu neigen, ein Spiel aufgrund solcher Verhaltensmuster abzubrechen.
- Eine Studie zeigt, dass jeder sechste Gaming-Fan (16 Prozent) bereits ein Spiel abgebrochen hat, nachdem er oder sie Opfer von toxischem Verhalten geworden ist. Besonders auffällig ist, dass jüngere Gamerinnen und Gamer (40 Prozent) häufiger dazu neigen, ein Spiel aufgrund solcher Verhaltensmuster abzubrechen.
Einfluss toxischer Fans auf Franchises:
- In einer Kolumne wird erläutert, dass toxische Fans sich oft als Gralshüter des jeweiligen Franchises sehen und ihren Selbsthass sowie ihre Unzufriedenheit auf das Franchise projizieren. Dieses Verhalten kann das gesamte Fandom negativ beeinflussen.
- In einer Kolumne wird erläutert, dass toxische Fans sich oft als Gralshüter des jeweiligen Franchises sehen und ihren Selbsthass sowie ihre Unzufriedenheit auf das Franchise projizieren. Dieses Verhalten kann das gesamte Fandom negativ beeinflussen.
Beispiele für toxisches Fandom:
- Ein Podcast thematisiert, wie einige der beliebtesten Fandoms mittlerweile als toxisch gelten. Es wird diskutiert, was dazu führt, dass Liebe zu Hass wird und Verehrung zu Abscheu.
- Ein Podcast thematisiert, wie einige der beliebtesten Fandoms mittlerweile als toxisch gelten. Es wird diskutiert, was dazu führt, dass Liebe zu Hass wird und Verehrung zu Abscheu.
Politisierung von Franchises:
- Ein Artikel beleuchtet, wie Werbung für oder der Kauf neuer Produkte eines Franchises, wie beispielsweise „Harry Potter“, die Plattform und Finanzen der Schöpfer beeinflusst und somit indirekt bestimmte Agenden unterstützt.
- Ein Artikel beleuchtet, wie Werbung für oder der Kauf neuer Produkte eines Franchises, wie beispielsweise „Harry Potter“, die Plattform und Finanzen der Schöpfer beeinflusst und somit indirekt bestimmte Agenden unterstützt.
Auswirkungen auf die Wahrnehmung neuer Fans:
- In einem Reddit-Thread diskutieren Nutzer, wie eine toxische Fangemeinde das eigene Vergnügen an einem Film oder Franchise mindern kann. Ein Beispiel ist die aggressive Reaktion einiger Marvel-Fans auf kritische Äußerungen renommierter Regisseure.
- In einem Reddit-Thread diskutieren Nutzer, wie eine toxische Fangemeinde das eigene Vergnügen an einem Film oder Franchise mindern kann. Ein Beispiel ist die aggressive Reaktion einiger Marvel-Fans auf kritische Äußerungen renommierter Regisseure.